(umg) Dr. Sören Buchholz aus der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erhält das renommierte Mildred-Scheel-Postdoktorandenstipendium der Deutschen Krebshilfe. Das Stipendium ermöglicht es dem jungen Mediziner, seine Forschung in der angesehenen Systems Oncology Group am Manchester Cancer Research Centre in Großbritannien unter der Leitung von Prof. Claus Jørgensen fortzusetzen. Er wird dort zwei Jahre lang die Mechanismen des Tumormikroumfelds im Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, erforschen.

Grundlage der Untersuchungen sind sogenannte Pankreaskarzinom-Organoide, dreidimensionale Strukturen aus menschlichen Pankreaszellen, die die Eigenschaften und Funktionen echter Organe nachahmen können. Die Pankreas-Organoide werden dabei in einer neuartigen synthetischen Matrix erforscht, die die natürliche Umgebung des Tumors nachbilden soll. „Mit Hilfe von Organoiden in einer neuartigen synthetischen Matrix können wir das Tumormikroumfeld des Pankreaskarzinoms in einem Labor noch genauer simulieren. Dadurch erhalten wir Einblicke, wie der Tumor mit seinem unmittelbaren Umfeld interagiert und wie sich Chemotherapien darauf auswirken", sagt Dr. Sören Buchholz.

Die Arbeit mit Organoiden nimmt für seine zukünftige Forschung eine Schlüsselrolle ein, um den nahtlosen Übergang zwischen Forschung und klinischer Anwendung zu gewährleisten. „Organoide ermöglichen es, das Verhalten von Krankheiten wie Krebs in einem Labor nachzuahmen. Mit der Verwendung von Organoiden können notwendige Tierexperimente reduziert werden, gleichzeitig liefern sie wertvolle Erkenntnisse für die menschliche Gesundheit. Die Technologie ist auch zentral für eine patientenzentrierte Medizin: So sind aus Krebszellen von Patient*innen hergestellte Organoide ein Weg, um an ihnen die Wirkung verschiedener Medikamente ganz individuell testen zu können.

Zur Person
Dr. Sören Buchholz hat an der Universitätsmedizin Göttingen Humanmedizin studiert und arbeitet seit April 2020 als Assistenzarzt in der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie (Direktor Prof. Dr. Volker Ellenrieder). Bereits während seiner Promotion erforschte Buchholz die Auswirkungen von Makrophagen auf die Chemotherapie mit dem Wirkstoff Gemcitabin bei Bauchspeicheldrüsenkrebs am Mausmodell. Diese Arbeiten wurden mit einem Promotionsstipendium der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) gefördert. Das Mildred-Scheel-Postdoktorandenstipendium unterstützt den Nachwuchswissenschaftler jetzt auf seinem weiteren klinisch-wissenschaftlichen Weg als forschender Arzt (Clinician Scientist).

Mildred-Scheel-Postdoktorandenstipendium
Das Mildred-Scheel-Postdoktorandenprogramm der Deutschen Krebshilfe fördert junge Mediziner*innen und Lebenswissenschaftler*innen mit abgeschlossener Promotion, die Projekte in der kliniknahen onkologischen Grundlagenforschung beziehungsweise der klinischen Krebsforschung an renommierten Institutionen im Ausland und innerhalb Deutschlands durchführen möchten. Die Projektvorhaben werden für zwei Jahre unterstützt.

Weiterführende Informationen: https://www.krebshilfe.de/forschen/foerderung/foerderprogramme/nachwuchsfoerderung/mildred-scheel-postdoktoranden/

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie
Prof. Dr. Volker Ellenrieder
Telefon 0551 / 39-62300
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